Renaturierung Johannesteichgraben Morsleben

08.06.2022

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EU-WRRL Maßnahme Renaturierung Johannesteichgraben Morsleben

(inhaltliche Übernahme aus GEK Aller, gekürzt)

 

Aufgaben- und Zielstellung

Die Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) schafft einen Ordnungsrahmen für Maßnahmen

im Bereich der Wasserpolitik. Das Ziel besteht unter anderem in der Vermeidung

einer weiteren Verschlechterung sowie dem Schutz und der Verbesserung des Zustandes

der Ökosysteme im Hinblick auf deren Wasserhaushalt.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass die Mehrheit der Gewässer den

Anforderungen der EG-WRRL nicht entspricht. Insbesondere morphologische Veränderungen

nicht oder nur eingeschränkt vorhandene ökologische Durchgängigkeit der Gewässer

und negativ veränderte Gewässerstrukturen sind die Hauptfaktoren für die biologischen

Defizite in den Fließgewässern des Landes Sachsen-Anhalt. Auch die Aller und deren

Nebengewässer erreichen den in der EG-WRRL geforderten guten Zustand derzeit nicht.

Die Zielstellung des GEK Aller soll dabei sein, einen Überblick über geeignete Maßnahmen

in den betreffenden Gewässern sowie in den Gewässerauen zu bekommen, mit deren

Umsetzung der gute ökologische Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial erreicht

werden kann. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die Umsetzung des Bewirtschaftungsplanes.

Standort

Der Planungsabschnitt 02 des Johannisteichgrabens liegt oberhalb von Morsleben. Der

Abschnitt beginnt nördlich der Bundesautobahn A2 und endet am Zulauf des Anglerteiches.

Schutzgebiete

Der Planungsabschnitt 02 des Johannisteichgrabens liegt vollständig im Landschaftsschutzgebiet

Harbke-Allertal.

Hydrologische Randbedingungen

Die hydrologischen Randbedingungen wurden vom LHW im August 2018 zur Verfügung

gestellt.

Unterstrom A2 Unterführung    Oberstrom Abschlag Teich

AE = 2,827 km²                                 AE = 3,27 km²

MNQ = 0,002 m³/s                         MNQ = 0,003 m³/s

HQ2 = 0,011 m³/s                            HQ2 = 0,013 m³/s

HQ2 = 0,21 m³/s                              HQ2 = 0,23 m³/s

HQ5 = 0,182 m³/s                            HQ5 = 0,199 m³/s

HQ10 = 0,335 m³/s                         HQ10 = 0,36 m³/s

HQ25 = 0,436 m³/s                         HQ25 = 0,467 m³/s

HQ50 = 0,564 m³/s                         HQ50 = 0,602 m³/s

HQ100 = 0,659 m³/s                       HQ100 = 0,701 m³/s

Grundsätzliche Charakteristik

Der Johannisteichgraben ist in diesem Planungsabschnitt dem Fließgewässertyp 7 (Typ 7 -

Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche) zugeordnet.

Der gute ökologische Zustand, der durch das GEK erreicht werden soll, zeichnet sich folgendermaßen

aus:

  • gestreckte bis stark geschwungene Linienführung,
  • Sohle: überwiegend dynamisches Grobmaterial
  • wenige bis mehrere besondere Lauf-, Sohl- und Uferstrukturen,
  • Uferstreifen mit Erlen oder Buchen begleitet, überwiegend beschattet,
  • Strömungsdiversität mäßig bis groß.

Beschreibung der Abweichung vom guten ökologischen Zustand

Der Johannesteichgraben ist in diesem Abschnitt größtenteils begradigt. Besonders augenscheinliches Defizit stellt jedoch die Wasserqualität da. Über Einleitungen aus der Kanalisation werden Feinsedimente der versiegelten Flächen der Gedenkstätte bzw. des Rasthofs Marienborn an der A2 in den Johannisteichgraben eingespült (siehe Lineare MaßnahmeJO_PA03).

Die rechte Gewässerseite ist dicht bewaldet. Linksseitig reichen die Grünlandflächen teilweise bis direkt an das Gewässer heran. Ein Gewässerrandstreifen aus gewässertypischen Sträuchern wurde nicht vorgefunden.

Maßnahmenbeschreibung

Für den Planungsabschnitt wurden 5 Teilmaßnahmen entwickelt. Prinzipiell ist die Umsetzung

mehrerer Teilmaßnahmen im Planungsabschnitt möglich.

  • Teilmaßnahme 1 - Einrichten eines Gewässerschutzstreifens
  • Teilmaßnahme 2 - Einbringen von Strukturelementen
  • Teilmaßnahme 3 – Umbau Verrohrung Betriebsweg Autobahn
  • Teilmaßnahme 4 - Umbau Sohlgleite
  • Teilmaßnahme 5 – Rückbau Verrohrung alte Überfahrt